Wählend Demokratie lernen

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Die Ergebnisse der Schule – folgen dem Bundestrend der Juniorwahl

Juniorwahl am GaH

Mit Kampfabstimmungen im Bundestag, Fernsehduellen zwischen Spitzenkandidaten, Demonstrationen und Wahlständen in Innenstädten kündigte sich die vorgezogene Bundestagswahl an. Nach der Wahl gilt es nun, eine neue Regierung zu bilden.

Auch an Schulen war die Wahl heiß diskutiertes Thema im Unterricht. Das Hoptbühl-Gymnasium begleitete die Vorbereitung, indem es mit den Klassenstufen 10, 11 und 12 an der Juniorwahl teilnahm. Das sind Schülerinnen und Schüler derjenigen Klassen, die entweder bereits in diesem Jahr wählen durften oder bei der kommenden Bundestagswahl wahlberechtigt sein werden“, erklärt das Organisationskomitee

Die Juniorwahl gibt es seit dem Jahr 1999 und wird vom Verein Kumulus e.V. aus Berlin durchgeführt. Dieser wird von zahlreichen Partnern wie der Bundeszentrale für politische Bildung unterstützt. Mit umfangreichen Materialien und Unterrichtsbeispielen wurden seitdem Landtags-, Bundestags- und Europawahlen begleitet.

Wichtig war Schülern und Lehrern am GaH, dass es nicht nur um den Wahlakt selbst geht, sondern Schüler im Vorfeld mit den Grundlagen des Wahlrechts und der deutschen Parteienlandschaft in Kontakt kamen. „Welche Rolle spielen Erst- und Zweitstimmen? Wie kommt der neue Bundestag zusammen“, solche Fragen waren es, über die informiert wurde. Auch klärten die Schüler im Vorfeld der Wahl ihre politische Präferenz. Dazu wurde auch der Wahl-O-Mat und neue KI-Programme genutzt.

Auch in verschiedenen anderen Klassen stand die Wahl im Mittelpunkt. Eine neunte Klasse etwa untersuchte Fake-News und Wahlbeeinflussung, z. B. durch KI-Profile auf Social Media.

Im Vorfeld der Juniorwahl gab es einiges zu tun. So wurde die Zwölftklässlerin Ida Kuner zur Wahlleiterin der Schule gekürt. Wahllisten mussten erstellt werden, alle beteiligten Schülerinnen und Schüler mussten eine Wahlbenachrichtigung erhalten und die Wahlräume samt Wahlkabine und Wahlzettel mussten vorbereitet werden. Damit die Wahl auch sauber durchgeführt wurde, gab es Beobachter bei der Stimmabgabe und die Stimmen wurden unter Aufsicht des Wahlvorstands ausgezählt.

Das von den Organisatoren der Juniorwahl bereitgestellte Material begeisterte alle Beteiligten. Nicht nur viele Ideen für den Unterricht bekamen die begleitenden Personen, sondern auch Wahlurnen, Wahlkabinen und Wahlzettel. Die Wahlzettel waren auf die Kandidaten des Wahlkreises zugeschnitten und entsprachen weitgehend denjenigen, die auch bei der Bundestagswahl verwendet wurden. So kam die Simulation einer tatsächlichen Wahl ziemlich nahe. Das war dem Organisationskomitee besonders wichtig. „Die Schülerinnen und Schüler sollen verstehen, wie Wahlen als zentrales Element unserer Demokratie funktionieren. Es ist wichtig, dass sie unsere Demokratie mitgestalten und lernen, sie in bewegten Zeiten zu stärken“, erklärt Ida Kuner.

Und so interessierten sich am Montag nach der Wahl auch viele Schülerinnen und Schüler für die Ergebnisse. Die entsprachen dabei nicht dem Ergebnis der Bundestagswahl, sondern eher dem Bundestrend bei der Juniorwahl. „Während bei der Bundestagswahl CDU und AfD die meisten Stimmen erhielten, wurde am GaH die Linke mit der Zweitstimme am häufigsten gewählt. Bei der Erststimme überzeugte SPD-Kandidatin Derya Türk-Nachbaur und erhielt mit Abstand die meisten Stimmen“, so einer der begleitenden Lehrer.

Wie genau kommt die Präferenz zustande, was ist von den Koalitionsverhandlungen zu erwarten – solche Fragen stehen nun im Raum. Mit der Wahl endet die Demokratie nicht, sie geht jetzt erst richtig los – und am GaH gehen der Demokratiebildung die Themen nicht aus.

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