Stimmen zum Einmannstück "Büchner.Woyzeck" am GaH
Soziale Ungerechtigkeit, Getriebensein, Wissenschaftskritik, Wahnsinn, Liebe, Eifersucht und Gewalt – Themen, die im 1836/37 entstanden Dramenfragment „Woyzeck“ von Georg Büchner behandelt werden. Die erschreckende Aktualität dieses bald 200 Jahren alten Stückes wurde den Schülern der Kursstufe 1 und 2 durch die Kunst der Schauspielers Rouven Honnef vom Theater Kreilos aus Karlsruhe, welcher für eine Vorstellung am GaH gastierte, eindrucksvoll nahegebracht.
Stimmen aus dem Publikum:
David Kunz (K1): Drastisch, vulgär, eklig
Woyzeck als stinknormale Lektüre, als Schauspiel. Geht das überhaupt interessant? Ja, und ob!
Im Schauspiel wird Woyzeck höchst skurril, aber auch unter die Haut gehend aufgeführt. Ob das nun negativ oder positiv ist, bleibt Geschmackssache.
Sicher ist aber, dass man Woyzeck spüren wird mit seiner verwirrten Art, seinem animalischen Verhalten und seinen „appetitlichen“ Fressgeräuschen.
Schreie gibt es auch genug, diese oft plötzlich. Außerdem herrscht eine graue und bedrückende Atmosphäre.
Da fühlt man sich gleich wie Woyzeck.
Jennifer Merah (K1): Verwirrtheit, Einsamkeit, Woyzeck
Ein Einmannspiel.
Schwer zu vergessen, schwer zu spielen.
Ein psychisch kranker Soldat muss mit seiner Armut und der Untreue seiner Freundin umgehen. Er wird von allen Seiten unterdrückt. Er wird verrückt. So verrückt, dass er die Mutter seines Kindes umbringt.
Selbst das Publikum ist verstört.
Schwer zu vergessen.
Leni Wartenberg (K1): Woyzeck: Verwirrt. Einsam. Theater.
Er betritt die Bühne. Viele Fragen im Kopf – sie lassen sich nicht vergessen.
Harfe oder Schleuder? Stille oder Schreie? Realität oder alles nur im Kopf?
Anfangs ist man erschrocken über sein Verhalten. Wie kann ein Mensch so überleben? Wie kann man eine solch verrückte Situation spielen?
Im Laufe der Geschichte kann man Woyzeck immer mehr nachvollziehen. Jedoch entwickelt er sich ins Negative. Man verlässt das Theater und kann es erst nicht fassen. Aber irgendwie versteht man ihn.
Einsam, verwirrt und ausgenutzt: Woyzeck zeigt uns die Extreme!