Holocaust-Überlebende Eva Erben
Eva Erben ist Überlebende des Holocausts und mittlerweile 94 Jahre alt. Sie ist eine tschechisch-israelische Schriftstellerin und wurde mit ihrem Werk „Mich hat man vergessen: Erinnerungen eines jüdischen Mädchens“ international bekannt. Als Zeitzeugin tritt sie in unterschiedlichen Regionen auf und erzählt vom Martyrium ihrer Familie in KZs und von ihrem zufälligen Überlegen des Todesmarsches.
Am Freitag, den 15.11.2024, besuchten alle neunten und zehnten Klassen, sowie die K1 Eva Erben in Schwenningen in der Messehalle. In Anbetracht der aktuellen weltpolitischen Lage wurde die Hoffnung auf ein internationales friedliches Zusammenleben als mögliches Zukunftsszenario mit einem großen Fragezeichen in der Schwebe gehalten. Hass und Vergeltung gelte es zu überwinden, so Erben.
Eva Erben wächst in einer heilen und liebevollen Welt auf, bis die Nationalsozialisten die Familie enteignen und diese nach Theresienstadt deportiert wird. Die bisher heile und fröhliche Welt wird ersetzt durch eine ums Überleben kämpfende Realität. Zusammen mit ihrer Mutter wird sie nach Ausschwitz deportiert. Dreimal sei sie dort auf Joseph Mengele gestoßen. Ihre Mutter trichterte ihr stets ein, an eine Zukunft nach dem Ende des Krieges zu denken, um so Hoffnung aufrecht zu erhalten. Den Todesmarsch kurz vor Kriegsende überlebte ihre Mutter nicht, Erben überlebt diesen nur durch Zufall, ist jedoch völlig abgemagert und entkräftet. Niemand aus ihrer Familie außer sie überlebt den Holocaust.
Eine Runde aus ausgewählten Schülern durfte ihr am Ende persönliche Fragen stellen. Die Schüler interessierte, wie sie mit einer solchen Vergangenheit weiterleben könne oder wie sie wieder Glück in ihrem Leben gefunden habe, denn schließlich habe sie 15 Urenkel. Erben betont, dass Wissen Macht sei, selbst tätig zu werden. Jeder müsse Eigenverantwortung für sein Leben übernehmen und sich nicht darauf konzentrieren, die Schuld für Trauer und Misserfolg nur bei anderen zu suchen.