Politik (er)leben

Achtzehn Schülerinnen und Schüler des Gymnasium am Hoptbühl sind  am Donnerstag, den 05.12.2019 als Teilnehmer des Schülermentorenprogramms „Politik (er-)lebt“ des Studienhauses Wieseneck und dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport in Stuttgart geehrt worden.  Die Projektgruppe hat die Zertifikate für die eigenständige Planung und Durchführung eines politischen Projektes im schulischen und sozialräumlichen Kontext entgegengenommen. 

Das Schülermentorenprogramm „Politik (er-) lebt“ fördert die aktive politische Beteiligung von Schülerinnen und Schülern. Aufgabe war die vertiefende inhaltliche Auseinandersetzung mit einem selbst ausgewählten aktuellen Thema aus der politischen Debatte. Die Gruppe des GaH hat sich auf die aktuell kontrovers diskutierten Megathemen „Flucht und Integration“  sowie die „America First“-Politik von Donald Trump geeinigt. In einem dreitägigen Seminar, das durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Studienhauses gestaltet wurde, sind die von den Jugendlichen gewählten Themen fall- und problemorientiert aufgearbeitet worden. In der anschließenden Praxisphase wurde die eigenständige Planung und Durchführung des Projektes im schulischen Umfeld umgesetzt. Das selbstgesteckte Ziel der Gruppe war es die Schülerschaft des Gymnasiums faktenorientiert diesbezüglich aufzuklären.

Zunächst wurde von den Schülerinnen und Schülern ein örtliches Flüchtlingsheim besucht, um sich über die Zustände dort zu informieren. Darauf aufbauend wurde ein Fragebogen zur Integration von Flüchtlingen entwickelt.  Hierbei ging es beispielsweise um die Fragen, ob jemals negative Erfahrungen mit Flüchtlingen gemacht wurden oder ob man bereit sei einen Flüchtling bei sich zuhause aufzunehmen. Der Fragebogen wurde an die Schülerschaft des GaH und in der Innenstadt Villingens verteilt. Anschließend wurde der Fragebogen quantitativ ausgewertet und es konnte festgestellt werden, dass die Mehrheit der Befragten keine negativen Erfahrungen mit Flüchtlingen gemacht, aber nicht bereit ist einen Flüchtling bei sich aufzunehmen.

Außerdem wurde ein Video Blog (neudeutsch VLog) über den US-Präsidenten Donald Trump gedreht. Es wurden bewusst die neuen Medien genutzt, um insbesondere die Jugend anzusprechen. Der VLog ging der Frage nach, wie Donald Trump in das Amt des Präsidenten gekommen ist und welches seine zentralen politischen Ziele sind.

Um eine möglichst große Öffentlichkeit anzusprechen, wurde der Tag der offenen Tür im letzten Schuljahr als Veranstaltungsort gewählt. Während des Tags der offenen Tür wurden die Eindrücke aus dem Flüchtlingsheim, die Ergebnisse der Umfrage sowie  das eigens gedrehte Video präsentiert. Um auch die Schülerinnen und Schüler des GaH zu informieren, wurden in den Klassen 8 bis 10 die Ergebnisse präsentiert und gemeinsam diskutiert. Die Rückmeldungen von Seiten der Eltern und aus der Schülerschaft waren durchweg positiv und es konnten viele Vorurteile beseitigt werden.

Die jährliche Abschlussveranstaltung aller ausgebildeten Politikmentoren aus Baden- Württemberg findet in der Landeshauptstadt statt. Die Ehrung wurde durch Führungen durch das Haus der Geschichte und den neuen Landtag eingerahmt. Im Landtag wurde ganz im Sinne des Programms „Politik (er-)lebt“ agiert, da sich alle Politikmentoren in die Rolle von Landtagsabgeordneten versetzt haben und im Plenarsaal eine neue Ministerpräsidentin gewählt haben. Anschließend wurden von Staatssekretär Volker Schebesta MdL die Zertifikate verliehen und die Projektgruppen haben ihre Projekte vorgestellt.

Die Schülerinnen und Schüler des GaH haben durch die Umsetzung und Durchführung des Projektes die Befähigung zur gesellschaftlichen und politischen Partizipation gezeigt. Außerdem wurde ihre politische Meinungs-, Urteils- und Willensbildung weiterentwickelt. Das politische System Deutschlands kann nur dann nach demokratischen Prinzipien funktionieren, wenn es von politisch mündigen Bürgern, wie den neuen Politikmentoren des GaH, getragen und gestaltet wird.